"Die vergessenen Migrant*innen"
Filmvorführung und Gespräch mit Diory Traoré aus Mali
Filmvorführung und Gespräch mit Diory Traoré, aktiv bei Afrique-Europe-Interact in Mali
Eine politische Aktivistin, die im Steinbruch arbeitet, ein Fischer, den der Klimawandel zu einem neuen Geschäftsmodell zwingt, ein Hühnerzüchter ohne Hühner und ein Stoffhändler ohne Kund:innen – zwischen Binnenmigration und dem Traum von Europa suchen sie alle auf ihre Weise nach besseren Perspektiven. Mit den Porträts dieser vier Migrant:innen, die in Mali unterwegs sind, beleuchtet der Dokumentarfilm die Auswirkungen des Klimawandels und den Einfluss des EU-Grenzregimes auf Mobilität in Westafrika.
Seit der Entstehung des Films hat sich die politische Ausgangslage in der Region grundlegend verändert. In den Sahel-Staaten Mali, Burkina
Faso und Niger haben Militärs die korrupten, formal demokratischen Regierungen gestürzt und wurden dafür von großen Teilen der Bevölkerung bejubelt. Im Senegal führten die Wahlen 2024 zu einem demokratischen, aber nicht weniger radikalen Machtwechsel. Die aktuellen Entwicklungen sind - bei allen Ambivalenzen und länderspezifischen Unterschieden - Ausdruck eines Emanzipationsbestrebens, um (neo-)koloniale Beziehungen mit der westlichen Welt endgültig zu überwinden, insbesondere, was französische Einflussnahme betrifft.
Gleichzeitig spielt der Kampf gegen jihadistischen Terror in der Region eine große Rolle. Der Film - obwohl er sich auf Migration konzentriert - kann diese Dynamiken besser verständlich machen. In der Diskussion soll es daher auch um die Frage gehen, wie Migration und selbstbestimmte Entwicklung immer schon eng zusammenhängen.
Eine Veranstaltung von Afrique-Europe-Interact und Watch the Med Alarmphone